Beispiel eines Reflexmusters

Der ATNR – Asymetrischer Tonischer Nackenreflex

entsteht bereits in der achtzehnten Schwangerschaftwoche und sollte nach dem 4.-6. Lebensmonat integriert werden, also stillhalten. Behält er weiterhin seinen Einfluss, wird er zu einem starken Hemmnis in der weiteren grob- und feinmotorischen Entwicklung.

Eine Kopfdrehung nach rechts etwa, löst eine Streckung des Armes und Beines der gleichen Seite aus, während die Extremitäten der Gegenseite sich beugen. Dieser Reflex dient unter anderem dem Aufbau der Muskelatur und unterstützt den Geburtsvorgang, sowie die Überkreuzung der Körpermittellinie, greifen nach einem Gegenstand und heranholen um Handhabung mit beiden Händen zu trainieren.

Bleibt dieser Reflex aktiv und wurde nicht ausreichend trainiert kann dies zu Problemen bei allen Bewegungs- und Blickabläufen führen, welche über die Körpermitte hinausgehen. Die Motorik, das Lesen und Schreiben, die Sifthaltung, Ballspiele können mehr oder weniger schwerwiegend davon betroffen sein. Oftmals erscheinen die Kinder unkonzentriert oder auch tollpatschig.

Symptome

  • Drehen des Blattes beim Schreiben. Die Kinder schreiben lieber von unten nach oben, da sie die Mittellinie dabei nicht überschreiten müssen.
  • Schwierigkeiten bei der visuellen und auditiven Wahrnehmung
  • Unsicherheit bei der Rechts-Links-Unterscheidung
  • Langsames Abschreiben
  • Verkrampfte Stifthaltung
  • Drehen des Kopfes löst Mitbewegung der Extremitäten aus
  • Beim Lesen wird der Kopf evtl. mitbewegt
  • Buchstaben und Wörter werden ausgelassen
  • Erzeugt viel emotionalen Stress und eine niedrige Frustationsgrenze
  • ADS und ADHS können sich in Folge entwickeln
  • Je mehr Reflexe betroffen sind, also noch aktiv, desto größer ist die Beeinträchtigung.